Pflanzen zum Anfassen – Exkursion zum botanische Garten in Planten un Blomen
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Besuch beim Kunststoffproduzenten Albis
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Mikroplastik – Kooperation mit dem Labor der Universität Hamburg

14. Februar 2018


Geographie

Am Dienstag, den 30. Januar 2018, haben wir, das Profil „Experiment Erde“ mit Herrn Kümmerling, eine Exkursion in die Labore des Geomatikums der Universität Hamburg gemacht. Dort haben wir uns mit dem Thema Mikroplastik und der Forschung in diesem Bereich auseinander gesetzt.

In den Laboren im 7. Stock erhielten wir nach einer Sicherheitsbelehrung zunächst eine kurze Einführung in das Thema Mikroplastik und die mit ihm verbundenen Forschungen.

Wir lernten, dass man bei Plastikteilchen, die kleiner als 5 mm groß sind, von Mikroplastik spricht und dass diese Teilchen sehr gefährlich und schädlich für viele Organismen in Flüssen und Meeren sind. Kleine Wassertiere verwechseln die Mikroplastikteilchen mit ihrer normalen Nahrung, dem Plankton. So gelangt das Plastik in die Nahrungsketten und wird letztendlich auch vom Menschen konsumiert. Bedenklich daran ist, dass sich im Plastik einerseits ohnehin bereits Schadstoffe wie z. B. Weichmacher befinden und dass Plastik andererseits zusätzliche Chemikalien bindet, welche dann zusammen mit dem Plastik aufgenommen werden. Außerdem kann das Mikroplastik nicht vollständig verdaut werden und sammelt sich im Magen-Darm-Trakt an und kann zum Teil sogar durch die Magenwände in den Blutkreislauf gelangen. Die Aufnahme von Schadstoffen und die Ansammlung von Plastikteilchen in Magen, Darm und Blutkreislauf haben sehr schädliche, z. T. auch tödliche Wirkungen auf die betroffenen Meerestiere und Vögel.

Trotz der gefährlichen Folgen, die Plastik auf unsere Umwelt und auch auf uns Menschen selber haben kann, gelangt es anthropogen verursacht in unseren Meere. Schlechte Entsorgung, zu grobe Filter bei Kläranlagen und auch unachtsame oder ignorante Einheimische und Touristen sind nur einige der vielen Ursachen für die Verschmutzung der Meere mit Plastik. Mit der Zeit werden die größeren der Plastik-Stücke durch UV-Strahlung und Meeresbewegung immer weiter zerkleinert. Besonders schockiert hat mich, dass bei der Wäsche von bestimmten synthetischen Kleidungsstücken (z. B. Polyester) mehrere Hunderttausend Fasern Mikroplastik pro Wäsche freigesetzt werden können! Die Filter Kläranlagen sind in der Regel nicht fein genug, um die Synthetikfasern vollständig aus dem Wasser zu filter. Natürlich gelangt nur ein Teil der Mikroplastikfasern in offene Gewässer. Bei mehreren hunderttausend Haushalten allein in Hamburg wird aber auch hier ein Beitrag zur Verschmutzung der Meere mit Mikroplastik geleistet.

Nach dem Einführungsvortrag wurde unser Profil in vier Gruppen aufgeteilt. In den Kleingruppen informierten wir uns dann, wie die Menge an Mikroplastik gemessen werden kann. Um Konzentration und Zusammensetzung des Mikroplastiks in Wasser herauszufinden, benötigt man entweder einen sogenannten Manta-Trawl oder eine Pumpe. Der Manta-Trawl ist ein mit einem sehr feinen Netz ausgestatteter Apparat (minimale Maschenweiter 0,33 mm!), der von einem Boot langsam über die Wasseroberfläche gezogen wird und Plastikpartikel aus dem Wasser filtert. Die Pumpe kann auch Wasser aus tieferen Schichten herauf befördern. Das Mikroplastik wird dann durch einen sogenannten Siebkasten der Größe nach gefiltert. Die Plastikteilchen werden anschließend in einer Braunglasflasche konserviert. Diese enthält 30%-ige Salzsäure, die alle organischen Substanzen, die mit aus dem Wasser gefiltert wurden, zerstört.

Bei der nächsten Station wurde uns gezeigt, wie man bei Sedimentproben das Plastik isolieren kann. In der sogenannten Elutriationssäule findet die Separation von Feststoffen statt. Da schwerere Partikel wie Sand schneller absinken als das leichtere Mikroplastik, findet eine Trennung statt. An der letzten Station färbten wir die Plastikteilchen und die anderen noch nicht entfernten Partikel mit Nilrot. Anschließend mussten wir das Licht im Raum ausschalten und unter Schwarzlicht wurden die Plastikteilchen fotografiert. Auf einem Computer-Bildschirm konnten wir das Bild dann auswerten, indem wir die rosarot leuchtenden Plastikteilchen auf dem Bild zählten. In unserer Probe fanden wir 22 Stück.

Durch diesen hochinteressanten Vormittag an der Universität greifen wir nun viel bewusster zu Kosmetika und Schampoo ohne Mikroplastik. Helfen kann uns dabei die App: CodeCheck: Lebensmittel & Kosmetik Scanner

 Johanna Pätzold, S2

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