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Guter Unterricht

Was ist guter Unterricht? Dazu haben sich die Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Hochrad im Sommer 2016 auf gemeinsame Leitlinien verständigt. In die Vorbereitung sind ausführliche Gespräche der Didaktischen Leitung mit Schüler- und Eltern-Vertretern im Vorwege eingeflossen.

Lernen wird nicht von außen gemacht, lernen kann man nur selbst. Die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden am Ende darüber, mit welcher Ernsthaftigkeit sie die angebotenen Lernchancen nutzen. Dennoch: Lernen erfolgt im Dialog. Die Unterrichtsgestaltung kann wichtigen Einfluss darauf nehmen, welche Lernchancen wie geboten werden und welchen Lernhindernissen vorgebeugt wird. Folgende fünf Orientierungspunkte halten wir für Grundbedingungen lernförderlichen Unterrichts:

  • Lernförderliche Atmosphäre
  • Motivierung und Schülerorientierung
  • Fachlich und fachdidaktisch kompetente Unterrichtsgestaltung
  • Klassenführung, Klarheit und Strukturierung
  • Aktivierung und angemessene Methodenvielfalt

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Lernförderliche Atmosphäre

„Ein gutes Schulklima ist Bedingung erfolgreichen Lernens – wir alle möchten mit Freude in unsere Schule gehen“, heißt es im Leitbild unserer Schule. Wir sind nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Begleiter im Prozess des Großwerdens. Unterrichten ist wesentlich auch die Gestaltung von Beziehungen. Wir streben eine grundsätzlich wertschätzende und ermutigende Haltung an: der Schülerinnen und Schüler untereinander ebenso wie zwischen ihnen und uns.

Eine solche Haltung, in der Fehler als Lernchancen begriffen werden, ist zum einen ein Wert an sich. Zum anderen fördert sie die Einstellung zum Lernen, erleichtert Lernprozesse und ermöglicht kooperatives Arbeiten. Natürlich schließt das nicht aus, dass wir mal freundlich, aber bestimmt, das Einhalten von verabredeten Regeln im Umgang miteinander einfordern…


Motivierung und Schülerorientierung

Motivation muss letztlich von innen kommen, lernförderliche Bedingungen können aber dazu beitragen. Dazu gehören:

  • sinnvolle, anschauliche und greifbare Verknüpfungen zwischen den behandelten Themen und den Vorerfahrungen unserer Schülerinnen und Schüler, auch in anderen Fächern und insbesondere in ihrem Leben außerhalb der Schule. Nur was als bedeutsam erlebt wird, kann nachhaltig wirken;
  • angemessen herausfordernde Aufgaben, wobei wir den Schülerinnen und Schülern glaubwürdig signalisieren, dass wir ihnen zutrauen, die Herausforderungen zu bewältigen und sie, wo nötig, durch „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützen;
  • eine authentische und idealerweise ansteckende Begeisterung für die behandelten Themen, die wir selbst ausstrahlen;
  • nach Möglichkeit die Berücksichtigung von Schülerinteressen bei den thematischen und methodischen Entscheidungen;
  • regelmäßige Rückmeldungen in beide Richtungen: von uns zur Lerngruppe und zu einzelnen Schülerinnen und Schülern (Verhalten, Leistungsfortschritt, Stärken, Baustellen) wie von ihnen zu uns (Feedback als Informationsquelle).

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Fachlich und fachdidaktisch kompetente Unterrichtsgestaltung

Sie bietet dort, wo sie mit lernförderlichem Klima und einer motivierenden und schülerorientierten Unterrichtsgestaltung gekoppelt ist, wichtige Chancen für guten Unterricht:

  • Sie ermöglicht uns die Auswahl und Aufbereitung von geeigneten Lerngegenständen sowie den bisweilen nötigen kritischen Umgang mit Lehrwerken und anderen vorgefertigten Unterrichtsmaterialien.
  • Sie ist Ausdruck eines echten Interesses am eigenen Fach, das im günstigsten Fall auf die Schülerinnen und Schüler ausstrahlt.
  • Sie schärft den Blick dafür, welche Kenntnisse und Kompetenzen langfristig, auch mit Blick auf den Übergang in die Studienstufe und später in ein mögliches Studium, besonders wichtig sind und vertieft geübt werden müssen und welche Gegenstände, inhaltlichen Problemstellungen, Methoden etc. dafür geeignet sind.
  • Sie erleichtert es, von vorgefertigten Stundenentwürfen bei Bedarf flexibel abzuweichen und z. B. spontane Fragen kompetent behandeln zu können.
  • Sie ermöglicht es, sowohl spannende Details und „Geschichten“ zum Thema zu vermitteln, als auch Kontextverbindungen herzustellen und den Erwartungshorizont der Schülerinnen und Schüler zu öffnen.


Klassenführung, Klarheit und Strukturierung

Durch effektive Klassenführung und Strukturierung entsteht ein hoher Anteil echter Lernzeit. Dazu gehören:

  • etablierte Verhaltensregeln;
  • eine gut geplante und mit den Schülern eingeübte Organisation von Abläufen;
  • Prävention von Störungen und wirksamer Umgang mit ihnen, wo sie doch entstehen;
  • klare Arbeitsaufträge und Einsichtigkeit der Abfolge von Unterrichtsphasen für die Schülerinnen und Schüler, z.B. durch Bezug auf eine durchgehende Leitfrage als roter Faden.

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Aktivierung und angemessene Methodenvielfalt

Unsere Schülerinnen und Schüler sollen im Unterricht auf vielfältige Weise aktiv werden können. Dazu trägt bei:

  • eine intelligente, funktional eingesetzte Mischung aus Sozialformen und Methoden, so dass alle in einer Stunde ausreichend Gelegenheit haben, sich zu äußern und anderweitig aktiv zu werden, ggf. auch körperlich;
  • eine sinnvolle Mischung aus Input, aus Phasen des Sicherns, Übens und Wiederholens, um nachhaltiges Lernen zu ermöglichen, und aus Aufgabenstellungen, die eigenständiges (Weiter-) Denken anregen.
  • Unterrichtssettings, um Kooperation und Selbstverantwortung anzuregen, zu stärken und zu reflektieren;
  • geeignete Maßnahmen zur Differenzierung, um unterschiedlichen Voraussetzungen, Lerngeschwindigkeiten und Interessenlagen der Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen, z.B. durch offen gestaltete Projektarbeit, Wahl- und Differenzierungsaufgaben oder Fragen, die Raum für Antworten auf unterschiedlichen Niveaus lassen.