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17.03.21 / Unitag 2021 / Virtuelle Teilnahme des S2
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Insektenfreundlicher Garten – Lockdown Projekt

15. März 2021


Unsere Umwelt

Der Frühling kommt so langsam in den Gang, nach vielen außergewöhnlich kalten Tagen. Wir sitzen alle noch zu Hause, aber eines der Vorteile ist, dass man seinen Garten mehr wertschätzt. Warum also nicht jetzt, wo die perfekte Jahreszeit da ist, den Garten etwas insektenfreundlicher und interessanter gestalten? So schwer ist das auch gar nicht!

Hier sind ein paar Inspirationen und Tipps, wie ihr schnell euren Garten zu einem freundlichen Ort für Wildbienen, Schmetterlinge und Hummeln gestalten könnt. Ihr werdet durch die vielen Insekten auch mehr Vogelvielfalt in eurem Garten, ganz egal wie groß, bemerken!

Warum ist das also alles wichtig?

Neue Studien zeigen eine 75 prozentige Abnahme der fliegenden Insekten in Deutschland. Auch wenn Insekten nicht immer erwünscht sind, sind sie wichtig und Teil des Ökosystems und ihr Rückgang beeinflusst andere Arten. Der einseitige Anbau von Pflanzen wie Kartoffeln, Soja und Weizen lässt nicht viel Platz für insektenfreundliche Pflanzen, die stark zurückgegangen sind durch die Ausbreitung von Landwirtschaft. Unsere Gärten sind deswegen ideal, um Insekten Essen und einen Lebensraum zu bieten – egal wie groß. Denn NABU hat festgestellt, dass die Fläche von allen privaten Gärten zusammen größer als die Fläche von den Naturreservaten ist.

  1. Essen für Insekten

Ihr müsst keine Experten sein, um einen insektenfreundlichen Garten zu haben. Viele Webseiten im Internet haben großartige Vorschläge (2), was geeignete Pflanzen angeht und man kann sogar eine ausgesuchte Zusammenstellung an Pflanzen zu sich nach Hause bestellen.

  1. Unkraut ist nicht gleich Unkraut

Brennnessel ist ein gutes Beispiel. Die Larven mancher Schmetterlinge brauchen die Blätter dieser Pflanze als Nahrung. Es ist nicht sinnvoll, Schmetterlingsflieder zu pflanzen, wenn es keine Nahrung für die Larven gibt.

  1. Schön, aber langweilig

Schöne, bunte und hochgezüchtete Pflanzen wie Rhododendron, Hortensien und Rosen produzieren oft nicht viel Nektar. Außerdem sind die Blütenblätter so eng gepackt, dass die Insekten sowieso nicht ans Innere der Blume kommen. Im Internet gibt es viele Vorschläge für gute (und hübsche) Alternativen mit passenden Eigenschaften für deinen Garten. Falls du nicht auf die gezüchteten Pflanzen verzichten willst, lohnt es sich einfach ein paar Töpfe mit insektenfreundlichen Pflanzen anzulegen oder ein paar Kräuterpflanzen zu pflanzen. Eine andere Möglichkeit ist es, Geld an Initiativen zu geben, die Flächen in der Natur als eine Art Insektenrestaurant benutzen, sogenannte Blütenpatenschaften. (3)

  1. Schutz

Es ist wichtig, Flächen für Insekten und kleine Tiere zu haben, wo sie sich zurückziehen können. Statt jedes einzelne Blatt unter Beeten und Hecken wegzublasen, lasse einen Teil ungestört und mit Blättern und Zweigen zum Schutz der kleinen Lebewesen bedeckt.

Laubbläser sind nicht nur laut und stinken, sie zerstören auch den Lebensraum der Tiere und blasen die obere Erdschicht weg (4). Lasse nur die betonierten und gefliesten Flächen diesen lauten Geräten über, wenn es sein muss. Eine Schicht aus Blättern auf den Beeten zu lassen ist auch ein wichtiger Schritt, um Nährstoffe für die Erde bereitzustellen und das Austrocknen dieser zu vermeiden. Diese Schicht dient auch als Schutz während dem Winter und schützt das Insektenleben, aber auch das Leben von Würmern und kleinen Tieren, die unseren Erdboden gesund halten. NABU hat viele hilfreiche Informationen im Internet über insektenfreundliche Pflanzen, die den Bedingungen im Garten (Sonne, Höhe etc.) angepasst sind. Man kann außerdem lernen, wie man Teiche und nasse Biotope bauen kann (2). Insektenhotels aus Holz mit Löchern oder anderen Materialien (4) sind sehr gute Brutplätze für Insekten und einfach zu bauen.

  1. Chemikalien vermeiden

Zu sehen, wie die Lieblingspflanze anhand eines „Schädlings“ verkümmert, kann schon traurig sein. Aber die Pflanze mit Schädlingsbekämpfung zu behandeln ist eine kurzfristige Lösung. Selbst „natürliche Pestizide“ aus unseren Läden können den Insekten im Garten schaden oder sie abtöten, obwohl das nicht die Absicht ist, und so das Gleichgewicht im Garten aus dem Konzept bringen. Bauern werden zwar oft für das übertriebene Benutzen von Pestiziden kritisiert, jedoch benutzen Hobbygärtner, wenn man von der Fläche ausgeht, mehr für ihre Pflanzen. Ist es am Ende wert, die Umwelt zu vergiften, um eine Pflanze zu retten, oder ist es vielleicht besser, sie durch eine robuste, insektenfreundliche Alternative zu ersetzen?

  1. Die richtige Blumenerde

Wusstest du, dass Torf, wenn man von der Fläche ausgeht, mehr CO2 speichert als Wälder?

Nach diesem Torf zu graben oder sogar Torfland zu schädigen, führt zu einer massiven Freisetzung von Treibhausgasen. Gärtner und Bauern lieben Torf, weil es Feuchtigkeit in ihrer Erde hält. Aber es gibt inzwischen hervorragende Alternativen zu Torf, also schaut immer auf die Verpackung!

Hilfreiche Links & Quellen

(1) Hallmann CA, Sorg M, Jongejans E et al. (2017) More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas. PLoS ONE 12(10): e0185809. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809

(2) https://hamburg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/garten/gartentipps/05228.html

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/index.html

(3) https://www.wald.de/bluehwiesen-spenden/bluehpatenschaft-bienenweide/

https://www.blueh-fuer-mich.de/

(4)https://utopia.de/ratgeber/laubblaeser-laubsauger-laub-umwelt-gefahren/

https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/naturgarten/laubsauger-und-laubblaeser

Insektenhotel selber bauen: So geht’s richtig – NABU Heidelberg – Die Naturschutzmacher vor Ort! (nabu-heidelberg.de)

Helene Godorr

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