Schulschach – Hochrad auf Tour

Bei den Hamburger Schulschach-Meisterschaften im März räumte unser Team alles aus dem Weg, was da kam, nur im Lokalderby gegen das Christianeum gab es beim 2:2 keinen Sieg und keinen Sieger. Am Ende fehlte die Winzigkeit eines halben Brettpunktes zum Hamburger Titel, aber auch Platz 2 berechtigte zur Teilnahme an den deutschen Schulschach-Meisterschaften.

Die fanden vom 1. bis 4. Mai im hessischen Bad Homburg statt und 5 Hochräder machten sich auf den Weg. Nach einer pünktlichen Anreise mit der Deutschen Bahn (Prädikat bemerkenswert) erreichten wir die wirklich gut ausgestattete Jugendherberge und bezogen Quartier. Wir, das waren Raphael M., DWZ 1722, Emeric E. (1321), Aroop S. (1134), Luca A. ( 1113) und Jonathan H. (925) sowie Volker Schilling als Betreuer. Mit unserem DWZ Schnitt von 1323 lagen wir auf Platz 14 im Feld von 36 Mannschaften aus allen deutschen Bundesländern.

Zum Auftakt in diese Deutsche Meisterschaft ging es gegen das Alte Gymnasium Bremen. Nomen est omen, unsere Jungs ließen den Gegner ziemlich alt aussehen und gewannen locker mit 4:0. In Runde 2 wartete dafür mit der Herderschule Berlin ein Team aus dem erweiterten Titelanwärterkreis (am Ende wurden sie Zweiter) und gegen uns zeigten sie warum, es setzte eine 0:4 Niederlage. Gegen die Schillerschule Hannover gab es in Runde 3 ein souveränes 3:1 und wir waren wieder auf Kurs. Nach 3 norddeutschen Duellen kam es in Runde vier zum echten Hamburger Lokalderby gegen das Christianeum. Unsere Jungs wollten natürlich mindestens an das 2:2 aus dem März anknüpfen, aber irgendwie lief alles gegen uns. Sozusagen erst kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Nun ja, hüllen wir den Mantel des Schweigens darüber…

Damit war der erste Turniertag gespielt und die Jungs brauchten nach der geistigen Bewegung auch mal richtig Auslauf und kickten etwas Fußball. Abends gab es das heiß ersehnte Tandem-Turnier, eine wilde Schachvariante für 2er Teams. Jedes Tandem durfte max. 3000 DWZ Punkte aufweisen. Das schulübergreifende Hamburger Team mit Aroop und Kaiwen zeigte allen anderen, wie man das spielt und holte mit 7 Siegen aus 7 Runden souverän den Pokal. Herzlichen Glückwunsch Euch beiden!

Am Samstag ging es weiter mit Runde 5, wir waren wieder gut in der Spur und am Ende stand ein klarer 4:0 Erfolg gegen Magdeburg. In Runde 6 gegen die Lichtenbergschule Darmstadt gab es erstmals ein wirklich umkämpftes Duell. Mit dem Sieg in der letzten Partie gelang der knappe 2,5:1,5 Erfolg. Damit zwischenzeitlich Platz 9 in der Tabelle. Die letzte Paarung des Tages bescherte uns das Max Planck Gymnasium Trier. Wieder wurde es knapp, wieder entschied ein halber Brettpunkt, diesmal leider gegen uns, 1,5:2,5. Dennoch überwinterten wir damit am Samstag auf Platz 10 und damit in den top ten. Am Nachmittag stand wiederum Fußball als Ausgleichssport auf dem Programm und nach leckerem Kaiserschmarrn vom Abendbuffet ditschten wir zusammen noch ein paar Runden Tandem.

Letzter Tag, die letzten beiden Runden standen an. Wir hatten mal wieder ein Nordduell, es ging gegen die Theodor Mommsen Schule Bad Oldesloe. Erneut wurde es knapp, nach 3 Partien stand es 1,5 zu 1,5. Das Brett 1 musste die Entscheidung bringen. Raphael sah sich einem starken Angriff gegenüber, hatte aber eine Qualität mehr. Und entwickelte Gegenspiel, wodurch er noch 2 Bauern einsammeln konnte. Er konnte den rettenden Damentausch erzwingen und dem Gegner damit den Wind aus den Segeln nehmen, aber es hat viel Zeit und die Qualle gekostet und nun ging es mit 1 Minute Restzeit ins Turmendspiel. Tja, und damit schlichen sich die Fehler ein, Raphael büßte Bauer um Bauer ein und wurde mehr und mehr an den Rand gespielt. Aber auch des Gegners Zeit war mittlerweile extrem knapp, im Sekundentakt wurde gezogen und die Mechanik der Uhr arg strapaziert – und des Gegners Zeit war 1 Sekunde früher abgelaufen! Spannender als jeder Krimi.
Mit 10 Mannschaftspunkten lagen wir auf Platz 10, hatten aber tatsächlich nur 1 Mannschaftspunkt weniger als der Zweitplazierte. Jetzt bitte bitte ein echtes Finale gegen eine der Mannschaften direkt vor uns. Und was kam in Abschlussrunde 9? Das schwerste denkbare Los, Käthe Kollwitz Gymnasium aus Berlin, der Titelverteidiger und bereits feststehende Deutsche Meister 2025.

Wir gaben alles, Aroop holte ein Remis, und selbst nach dem Verlust an Brett 4 war noch was drin für uns Letztlich mussten wir aber auch an den weiteren Brettern dem zu starken Gegner gratulieren. So wurde es in der Endabrechnung Platz 11. Knapp die top ten verpasst, aber dennoch 3 Plätze besser abgeschnitten als von der DWZ zu erwarten wäre.

Alles in allem war es ein tolles Turnier für uns, alle kamen zum Einsatz und hatten viel Spaß. Jungs, Ihr habt das Hochrad sehr würdig vertreten und wirklich gutes Schach gezeigt. Der Organisationscrew um Simon Claus gebührt ein besonderer Dank, alles hat bestens geklappt. Und wer weiß, wenn erneut die Quali bei den Hamburger Meisterschaften genommen wird, sehen wir uns auf ein Neues 2026.
Ergebnisse hier: https://www.deutsche-schachjugend.de/2025/dsm-wk-4/

Bericht: Volker Schilling als Betreuer