Am ersten Tag nach den langen Sommerferien unternahmen wir, das Experiment – Erde Profil S3 bereits unsere erste Exkursion in diesem Halbjahr. Diese führte uns in den Mischwald Göhrde in der Nähe des Bahnhofs Leitstade und stellte den Startschuss für den Endspurt bei unserem Semesterthema Wald, welches wir im Januar öffentlich referieren werden, dar. Wir trafen uns zunächst einige Kilometer von Leitstade entfernt in einem kleinen Ort namens Niepernfitz mit Herrn Schütte, einem Experten des lokalen Waldmuseums. Dieser führte uns durch den Mischwald und gab uns viel Fachwissen über Artenkenntnis und die verschiedenen Funktionen der Pflanzen, Tiere und Pilze des Ökosystem Walds. Ein besonderer Fokus lag hierbei auf Pionierbaumarten, welche Böden aufbereiten und somit einen großen Faktor in der Sukzession der Wälder, also in dem Wiederkehren von dem Lebewesen (Biozönose) in das Ökosystem Wald darstellen. Historisch sind Pionierbaumarten wie verschiedene Birken- und Kiefernarten kaum aus dieser Waldregion raus zudenken, da diese Stück für Stück ihr natürliches Biotop, die Lüneburger Heide, zurückerobern. Die Lüneburger Heide war Ursprünglich ein Norddeutscher Mischwald, welcher jedoch in großen Teilen gerodet worden war, da das Holz und dessen Energie in Norddeutschland zum Gewinnen von Salz benötigt wurde. Heutzutage birgt die Lüneburger Heide allerdings einige Gefahren, da das wüstenartige Mikroklima, welches im Sommer auf ihr herrscht, deutlich anfälliger für Brände durch andauernde Hitze und Trockenheit als das Waldklima ist. Aus diesem Grund ist die Verbreitung von Pionierbaumarten und die Sukzession sehr positiv für lokale Ökosysteme. Eine etwas kontroversere Pionierbaumart ist die Robinie, welche vor rund 400 Jahren von Nordamerika aus ihren Weg nach Europa gefunden hat und sich hier als invasive Art in die Wälder einreihte. Obwohl viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Verbreitung von jeglichen invasiven Arten kritisch sehen, ist die Robinie, laut der Einschätzung von Herrn Schütte, eine Bereicherung für einen nachhaltigen Wald, da ihre Samen Jahre in der Erde verweilen und durch Hitze aktiviert werden, was sie ideal für die Wiederbepflanzung eines Waldes nach einem Waldbrand macht. Unsere Exkursion endete nach vier Stunden am Bahnhof Leitstade, von wo wir uns auf den Rückweg nach Hamburg machten. Und somit endete eine weitere lehrreiche Exkursion des Experiment Erde Profils.
Mattis S3