Am Montag, den 29.01.2024 besuchte das Profil Experiment Erde das Geomatikum der Universität Hamburg.
Im Labor konnten die Schüler*innen gemeinsam mit einer Professorin und Studierenden, das Vorkommen von Mikroplastik in der Umwelt untersuchen. Die Arbeitsgruppe des Geomatikums hat sich insbesondere auf die Untersuchung von Mikroplastik in der Atmosphäre spezialisiert, ein Fachgebiet, in welchem es noch kaum Studien gibt. Damit sind sie internationale Vorreiter und teilten ihr Wissen in Form von Versuchen mit den Schüler*innen.
Mikroplastik sind kleine Plastikpartikel, bis zu einer Größe von 5mm. Sie entstehen als „Primäres Mikroplastik“, welches absichtlich produziert wird, beispielsweise als Microbeats für Kosmetikprodukte oder als „Sekundäres Mikroplastik“, welches unter anderem durch Reifenabrieb oder durch Textilien in die Umwelt gelangt.
Auf unterschiedlichen Wegen gelangt das Mikroplastik überall hin: In die Atmosphäre, in die Ozeane bis hin in das Essen, was wir konsumieren. Das stellt ein Problem für alle Organismen dar, die mit den, teilweise nur mikroskopisch sichtbaren, Partikeln in Kontakt kommen.
Im Labor arbeiteten die Schüler*innen in Arbeitsgruppen an verschiedenen Forschungsstationen. Ziel war es, Mikroplastik anhand einer Elbwasserprobe und einer Luftprobe vor Ort zu identifizieren.
In der Atmosphäre können die feinstaubartigen Partikel mithilfe besonderer Messgeräte ermittelt werden, in welchen sich die Mikroplastikteilchen auf einem Wasserfilm absetzen. Im Labor werden die Messergebnisse unterm Mikroskop analysiert und die Partikel identifiziert. Die Geomatikum-Arbeitsgruppe hat hierfür schon einige interessante Projekte durchgeführt, bei denen die Atmosphäre unter anderem in Wäldern und in Städten untersucht wurde. Nicht verwunderlich ist, dass an stark befahrenen Straßen das Mikroplastikvorkommen in der Luft besonders hoch ist, da der Abrieb der Räder ein Hauptfaktor für die Entstehung von Sekundärem Mikroplastik ist.
Der Arbeitsschritt zur Identifizierung der Plastikpartikel wurde im sogenannten „Darkroom“ anhand einer Elbwasserprobe durchgeführt. Hier wird mit digitalen Mikroskopen gemessen, um ein detailliertes Bild am Computer zu erstellen. Damit lässt sich der Gehalt des Mikroplastiks in der Probe ermitteln, allerdings nicht die Art und damit die Herkunft des Plastiks. Dies wird mithilfe eines weiteren Geräts herausgefunden, wobei jede Plastikart einen unterschiedlichen Graphen erzeugt, an dem sich die Art ablesen lässt.
Die wissenschaftliche Messung des Mikroplastiks in der Umwelt ist ein komplexes Verfahren, welches viele Arbeitsschritte beinhaltet und wobei Faktoren des Messraums, der Probe und der richtigen Durchführung berücksichtigt werden müssen. Die Exkursion gab den Schüler*innen einen guten Eindruck in die wissenschaftliche Arbeit in einem Labor und die Komplexität geographischer Forschungen, insbesondere die Forschung an Mikroplastik in der Atmosphäre.
Jeanne Banduhn (11EE)