In der Woche vor den Maiferien wurden der Religionskurs von Frau Müller und Frau Winter von VertreterInnen des Projekts „Meet a Jew“ besucht, welches persönliche Begegnungen fördern und Aufklärungsarbeit leisten will. Dabei steht im Fokus, dass jüdisches Leben in Deutschland nicht nur von Antisemitismus, der Shoah und dem Nahostkonflikt geprägt ist, auch wenn diese Themen wichtig sind und auch in dieser Begegnung angesprochen wurden. Vielmehr war es unseren BesucherInnen ein Anliegen, die Vielfalt des Judentums abzubilden – getreu dem jüdischen Motto: Zwei Juden, drei Meinungen.
Eines der ersten Dinge, die mir klar wurden, war, wie wichtig es ist, Stereotype zu hinterfragen. Oft verbindet man mit dem Judentum eine strenge, veraltete Religion mit dem Erscheinungsbild des orthodoxen Juden. Beide Frauen berichteten, dass der Stereotyp: „alter Mann mit Schläfenlocken und schwarzem Mantel“ ihre Sicht auf das Judentum oft in den Schatten stelle, denn dieses sei viel mehr als diese Vorstellung. Sie erklärten, dass das Judentum eine vielfältige Religion und Kultur ist, die sich über verschiedene Länder und Traditionen erstreckt.
Charlotte Hecht
Erschreckend für uns war der Fakt, dass eine unserer Gesprächspartnerinnen in der Schule schon direkte und starke Erfahrungen mit Antisemitismus gemacht hat, trotz aller Aufklärung über die Vergangenheit und die notwendige Toleranz. Dennoch (oder gerade deswegen) macht sie bei „Meet a Jew“ mit, um über ihren Alltag und ihre Erfahrungen zu erzählen und für genügend Wissen über das Judentum innerhalb der Gesellschaft und vor allem in der Jugend zu sorgen.
Philine Egberts