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Experiment Erde auf der Suche nach Flüchtlingsunterkünften
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Tote Tante an der Nordsee

15. Juli 2016


Geographie

Montagmorgen, 7:30: Das vom Wochenende super erholte Profil Experiment Erde taf sich vor dem Georaum, um in die schon sehnlichst erwartete Nordsee-Exkursion zu starten.

Nachdem wir unsere Forschungsutensilien in den Reisebus geschafft hatten, konnte es losgehen und nach nicht einmal zwei Stunden erreichten wir das beschauliche Tönning, von wo unsere Reise zu Schiff fortgeführt werden sollte. 

Tönning ist eine kleine, 5000 Einwohner zählende Hafenstadt an der Eidermündung, welche nur durch das Eidersperrwerk von der Nordsee getrennt ist. Die Eider ist mit knapp 190 km sogar der längste Fluss Schleswig-Holsteins, sie beginnt in einem Seitenarm in Rendsburg und mündet in Eiderstedt in die Nordsee. Nach einem kurzen Aufenthalt in der ,,Tönning-City“ ging es dann auf die stolze ,,Adler II“, welche bereits seit den 1970er Jahren die Eider befährt. Bei blauem Himmel und Sonnenschein hatte es viele unternehmungslustige Familien und Touristen ebenfalls auf die ,,Adler II“ gelockt.

Wir waren allerdings nicht nur zum Vergnügen unterwegs, sondern vor allem um Wasserproben der Eider zu nehmen und diese auf Salinität, PH-Wert, Sauerstoff Gehalt, Leitfähigkeit, Nitrat- und Nitrit-Gehalt, Ammoniumgehalt, Phosphat-Gehalt und die Wasserhärte zu analysieren. Neben den Probenahmen wurde uns allerdings auch vom Team der ,,Adler II“ ein tolles Programm geboten: Auf unserer Fahrt zum Eidersperrwerk passierten wir die durch die Ebbe freiliegenden Sandbänke, auf welchen wir eine Vielzahl von Seehunden antreffen konnten. Später erfuhren wir, dass diese mit der Flut durch das Eidersperrwerk von der Nordsee in die Eider gelangten und dass diese ihnen durch das wärmere Wasser auch ein deutlich höheres Nahrungsangebot liefert. Um uns zu zeigen, wie artenreich die Eider tatsächlich ist, wurde mit einem Schleppnetz eine Vielzahl an Tieren gefangen und uns in einer großen Wanne präsentiert, unter diesen befanden sich: Plattfische, wie Seezunge und Scholle, Stinte, ein kleiner Dorsch, von welchen es in der Nordsee im Zuge der Klimaerwärmung immer weniger aufzufinden gibt, Strandkrabben, Nordseegarnelen, welche wir vor allem als Krabbensalat kennen, und Meersalat. Außerdem erfuhren wir, dass viele der Arten der Eider und der Nordsee nicht lokaler Herkunft sind, sondern mit dem Ballastwasser großer Schiffe aus aller Welt eingeschleppt wurden.

Mit auflaufendem Wasser kehrten wir nach einer zweistündigen Fahrt zurück an den Anleger, wo wir uns zu Mittag ein frisches Fischbrötchen und eine tote Tante ohne Schuss, auf gut deutsch eine heiße Schokolade, munden ließen. Anschließend sollte unsere Exkursion im ,,MULTIMAR- Wattforum“ fortgeführt werden. Unser Aufenthalt im Multimar bestand aus einer Führung, bei welcher uns die einzelnen Lebensräume der Eidermündung und auch der Nordsee vorgestellt wurden und einer anschließenden Versuchsreihe zu dem präferierten Lebensraum des Seesterns, der Schlagfrequenz einer Seepocke, der Filtration von Miesmuscheln, der Farbanpassung von Garnelen und der Schematisierung von Plankton.

Nach einem langen Tag an der Nordsee, welcher uns viele neue Erkenntnisse über die Eidermündung, aber auch über das Ökosystem Nordsee lieferte und viel Spaß brachte, wurden wir um 17 Uhr von unserem Bus abgeholt und machten uns auf den Weg zurück in unsere Großstadt.

Bente

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